Jeder Mensch hat Hämorriden! Und das ist auch sehr wichtig und gut so.
Gemeinsam mit dem Schliessmuskel sorgen diese Gefässpolster dafür, dass keine Flüssigkeiten und Gase ungewollt aus dem Darm austreten. Hämorriden sind sehr gut durchblutet und in der Schleimhaut des Enddarms etwa drei bis vier Zentimeter oberhalb des Analkanals aufgehängt.
In Ruhe sind Hämorriden prall gefüllt mit Blut. Erst wenn der Darm entleert werden soll, schwellen sie ab. Sobald sich nämlich der Schliessmuskel beim Stuhlgang entspannt, strömt das Blut aus den Hämorriden heraus.
Hämorridal-Leiden treten dann auf, wenn sich das Blut in den Gefässpolstern (= Hämorriden) staut und nicht mehr ungehindert abfliessen kann. Das Leiden macht sich meistens durch Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Nässen und in schweren Fällen durch hellrote oberflächliche Blutbeimengungen während des Stuhlganges bemerkbar. In der Folge kommt es zuweilen zu Rissen der Analschleimhaut (Analfissuren), Entzündungen und Ekzemen in der Aftergegend, und das Risiko für Infektionen nimmt zu.
Je nach Grösse und Ausprägung der Hämorriden teilt man sie in 4 Schweregrade ein mit leichtem bis schwerem Hämorridal- Leiden. Meist liegen die Anfangsstadien vor (Grad l + ll). In den fortgeschrittenen Stadien ist die ärztliche Konsultation ratsam.
Bei Jucken und Brennen am Darmausgang muss es sich nicht immer um ein Hämorridal-Leiden handeln. Auch Hautreizungen, Analfissuren, kleine Entzündungen oder Marisken können die Ursache sein.